FuLaWi

Arbeitspakete

AP 1 Ernte und Beweidung von Frischlaub 

A) Erforschung der praktischen Umsetzung von Futterlaub-Agroforst auf Demonstrationsbetrieben 

  • Planung, erfolgreiche Etablierung, Pflege sowie Ernte und Beweidung von Futterlaubsystemen 
  • 9 Demonstrationsbetriebe in Deutschland verteilt mit Pflanzung der Gehölze im Frühjahr 2024, um in Folgejahren genutzt zu werden
  • Anwendung verschiedener Ernteverfahren und -techniken, inkl. manueller Ernte 
  • Europaweite Sichtung von und Vernetzung mit landwirtschaftlichen Betrieben mit Futterlaubsystemen

B) Präferenz für Frischlaub auf Praxisbetrieben 

  • Untersuchung der Präferenz gegenüber Frischlaubarten auf bereits etablierten Flächen ab 2024 und auf den Projektflächen ab 2025 (Datenerhebung durch Beobachtungsstudien)
  • Integration des Futterlaubs in den Weidegang, wobei kleine Wiederkäuer Zweige und Blätter ad libitum aufnehmen können 
  • Ggf. Laubernte und Ergänzungsfütterung an zentralen Orten auf der Weide

C) Ernteverfahren für Laub 

  • Erprobung verschiedener Laub-Ernteverfahren
  •  Auswahl möglicher Erntetechnik in Rücksprache mit Obst- und Weinbau,  Landtechniksektor und landwirtschaftlicher Praxis
  • Ergebnisse zu Praxistauglichkeit, Wirtschaftlichkeit und Arbeitsaufwand
  • Ernte und Bereitstellung von Futterlaub für die Konservierungs- sowie Fütterungsversuche in den AP 2 und 3

AP 2 Konservierungsverfahren für Laub

A) Laborsiloversuche 

  • Potenzialanalyse zur Siliereignung von 10 Laubarten (frisches Laub aus Sommerschnitt von Weide, Schwarzpappel, Buche, Esche, Feldahorn, Spitzahorn, Erle, Linde, Birke, Espe)
  • Labormaßstab unter Zulage unterschiedlicher Siliermittel in 4 Varianten jeweils frisch und angewelkt
  • Weitere Einflussfaktoren: Erntezeitpunkt (Frühjahr, Sommer, Herbst) und Einbringen von Zweigen 
  • Analysen hinsichtlich Rohnährstoffe und Faserfraktionen (NDF, ADL, ADL), Gärsäuren und Alkohole, Ammoniak-N, Reineiweiß, Nichtprotein-N, Gesamtphenole Tannine und  Flavonoide 

B) Untersuchungen zur Präferenz von konserviertem Laub mit Ziegen 

  • Präferenzversuch unter kontrollierten Bedingungen mit getrocknetem und siliertem Laub (Weide, Schwarz- und Balsampappel) sowie Luzerneheu als Kontrollvariante
  • Futtervorlage einmal täglich und Vergleich der Futteraufnahmegeschwindigkeit und Futterreste

AP 3 Fütterung von konserviertem Laub an kleine Wiederkäuer

A) Untersuchungen zur Verdaulichkeit der Rohnährstoffe, Mengen- und Spurenelemente und Tannine sowie zum Minderungspotential für CH4-Emissionen 

  • Weiße Edelziegen und Coburger Fuchsschafe
  • Analyse der Nährstoffverdaulichkeiten und Bilanzen 
  • Heu-basierte Rationen mit bis zu 30 %iger Supplementierung mit getrocknetem Schwarzpappellaub, Balsampappellaub und Weidenlaub
  • Futtermittelanalyse zu Trockenmasse-, Energie- und Nährstoffgehalte, inklusive der Mengenelemente Na, K, Ca, Mg, P und der Spurenelemente Cu, Fe, Mn, Zn und Se 
  • Analyse sekundärer Inhaltsstoffgruppen: Gesamtphenole, Gesamttannine, kondensierte Tannine, Gesamtflavonoide 
  • Stoffwechselstand für Messung täglicher Futteraufnahme und quantitative Kot- und Urinausscheidungen (Analyse der Verdaulichkeit)
  • Respirationskammer für Messung der individuellen Methanemission und der metabolen Wärmeproduktion

B) Untersuchungen zur Ca- und Se-Versorgung und dem antioxidativen Stress-Status 

  • Laubfütterungsversuch mit trächtigen bzw. laktierenden Milchziegen und Milchschafen (Produktionsrassen) 
  • Wöchentliche Erhebung der individuellen Körpermasse und Analyse der Futterkomponenten 
  • Etwa 20 % Rationsanteil Pappellaub für trächtige Schafe und 30 % für laktierende Ziegen 
  • Blutproben und Milchproben nach dem Lammen 

AP 4 Wirtschaftliche Betrachtung 

  • Untersuchungen zur Kostenstruktur und notwendige Investitionen für Etablierung und Erhalt von Laubfuttersystemen als Agroforst sowie zu deren Ertragspotentialen
  • Ziel: Wirtschaftlichkeit besser einschätzen und förderliche Eigenschaften quantifizieren
  • Monetarisierung und kalkulatorische Aufbereitung inklusive Umwelt- und Klimawirkungen auf qualitativer Datenbasis (mögliche Quantifizierungen des Speicherungspotenzial von CO2 durch den Gehölzanbau, der Humusbildung und bei der Reduktion von Methanemissionen durch Laubfütterung)
  • Erarbeitung der Informationsgrundlage für politische Entscheidungsträger*innen hinsichtlich der Entwicklung von Rahmen- und Förderbedingungen für Agroforst-Laubfuttersysteme

AP 5 Evaluation, Kommunikation und Wissenstransfer 

A) Evaluation und Dokumentation des Projektes 

  • Für Projektevaluation, Analyse der Praxistauglichkeit und Unterstützung der Arbeitspakete 1 und 4 qualitative Experteninterviews (Projektbeginn, nach halber Projektlaufzeit und zu Projektende) mit teilnehmenden Praxispartnern
  • Fragebögen zu ökonomischen Kennzahlen sowie persönlichen Einschätzungen

B) Aufbereitung der Ergebnisse für Bildungsveranstaltungen 

  • Wissenstransfer durch Aufbereitung der Ergebnisse der einzelnen Arbeitspakete
  • Für zielgruppenspezifische Nutzung im Rahmen von Bildungsangeboten 

C) Aufbereitung der Ergebnisse zu Merkblättern 

  • Merkblätter als kompakte Informationsquelle in modularen Prozessstufen gegliedert
  • Aus betriebsindividuellen Erkenntnissen Übertragbarkeit und Transfer
  • Zielgruppen Beratung, Praxis, Politik und Forschung

D) Öffentlichkeitsarbeit, Vernetzung und Wissenstransfer 

  • Kontinuierlich über gesamtes Projekt
  • Praxis und weitere Interessierte mit Hilfe von assoziierten Wissenschaftlern, Beratern und Multiplikatoren informieren und befähigen, Ansätze der Gehölzfütterung umzusetzen
  • Webseite, Social-Media, Newsletter, fachspezifische Print- und Online-Medien
  • Referententätigkeiten ab Frühjahr 2024 auf eigenen und externen Veranstaltungen (z.B. auch Integration in universitäre Lehre)